Menschliche Beziehungen, und Covid

06/30/2021

Eine Umfrage von Antal und Eventory hat gezeigt, wie Manager in der aktuellen Pandemie-Situation das Thema Mitarbeiterbeziehungen bewerten. Fast 65 % der Manager sind der Meinung, dass Covid-19 die externe und interne Zusammenarbeit erschwert hat. Wir wurden auch darauf aufmerksam gemacht, dass es dringend notwendig ist, die Ziele und Aufgaben der Mitarbeiter - und damit ihre Kompetenzen - neu zu formulieren. An der bereits erwähnten Umfrage von Antal und Eventory mit dem Titel "Geschäftstreffen und Veranstaltungen in Zeiten des Wandels" nahmen fast alle Personalverantwortlichen der Vertriebs- und Marketingbranche teil. Auch die Notwendigkeit des Remote Onboarding, d.h. der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, schien ein Eingeständnis zu sein.

Restriktionen und Distanz

Die zwischenmenschliche Kommunikation in der Arbeitsumgebung ist sehr schwierig geworden, seit die Unternehmen auf Fernarbeit umgestiegen sind - entweder vollständig oder in Mischformen. Wenn ein Mitarbeiter in der Zeit vor der Pandemie ein Problem hatte, konnte er in aller Ruhe mit seinem Vorgesetzten von Angesicht zu Angesicht sprechen. Dieser einfache Akt, wie der menschliche Kontakt, hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Kommunikationsfähigkeit, und zwar nicht nur in Bezug auf den Inhalt, sondern auch auf die sehr wichtige emotionale Ebene. In mehr als einem Beitrag haben wir betont, dass die nonverbale Kommunikation in ihrer Gesamtheit etwa 80 % ausmacht (verschiedene Studien geben diese Zahlen unterschiedlich an, schwanken aber um diese Zahl). Eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung solch wichtiger Beziehungen im Arbeitsumfeld spielten auch gemeinsame Schulungen und Firmenveranstaltungen, die es heute praktisch nicht mehr gibt. Viele Unternehmen "retteten" sich so weit wie möglich, indem sie Online-Meetings einrichteten, bei denen Firmengeschenke an die Mitarbeiter nach Hause geschickt wurden. Ein großartiges Beispiel für Kreativität lieferte ein großes Pharmaunternehmen, das seinen Mitarbeitern eine "Listener-only"-Formel für Remote-Meetings anbot, mit der Idee, dass jeder Mitarbeiter während des Meetings einen Spaziergang machen würde, um die Tagesordnung in aller Ruhe in der Natur zu hören.

Schlussfolgerungen des Berichts

Aus dem zusammenfassenden Bericht der Umfrage geht hervor, dass trotz der allmählichen Aufhebung der Beschränkungen und der Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro die Fernarbeit bzw. das hybride Arbeiten uns noch länger erhalten bleiben wird. Nahezu 58 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass das hybride Arbeitsmodell in Zukunft am häufigsten genutzt werden wird. Aus geschäftlicher Sicht ist dies eine natürliche Folge der eingeführten restriktiven Lösungen. Eine stärkere Online-Präsenz oder geringere Organisationskosten sind zweifellos ausschlaggebend. Es gibt jedoch auch Nachteile, und hier kommt der erste und wichtigste problematische oder zumindest herausfordernde Grund ins Spiel - der menschliche Kontakt. Nach Ansicht der Befragten war es bei traditionellen Offline-Veranstaltungen einfacher, Beziehungen zu knüpfen, ein Netzwerk aufzubauen und schließlich zu einer Transaktion zu kommen. In den meisten Unternehmen sind Personalverantwortliche (77 %) für die Organisation von Meetings zuständig, ob online, hybrid oder komplett stationär, so dass diese Berufsgruppe zweifellos alle Hände voll zu tun hat. Die oben genannte Umfrage wurde vom 15. bis 28. Februar dieses Jahres durchgeführt. Sie wurde nach der CAWI-Methode durchgeführt und umfasste eine Gruppe von 316 Personalleitern.

autor: Przemysław Nowacki